Lesung mit Musik: »leise, laut, verboten« – Ein Abend über verbotene Literatur in der DDR

Annett Renneberg und Florian Lukas sowie Percussion-Legende Günter Baby Sommer

Wie sehr einst im Osten Deutsch­lands die Frei­hei­ten begrenzt waren, ist 30 Jah­re nach dem Mau­er­fall kaum noch vor­stell­bar. Nicht anders als den Bürgern der DDR, erging es eben auch den Künstlern, die sich heim­lich in Küchen und Ate­liers tra­fen und mal mehr, mal weni­ger deut­lich auf­be­gehr­ten gegen die Staats­macht, die Pri­vi­le­gier­ten und Ange­pass­ten. Dabei muss­te, wer in der DDR gesell­schafts­kri­tisch dach­te oder gar han­del­te, mit Bespit­ze­lun­gen, Repres­sa­li­en und Ver­haf­tun­gen rech­nen. Autorin Kat­ja Lange-Müller, die mit 16 Jah­ren wegen »unso­zia­lis­ti­schen Ver­hal­tens« der Schu­le ver­wie­sen wur­de, hat Tex­te von DDR-Lite­ra­ten wie Wolf­gang Hil­big und Durs Grünbein zusam­men­ge­stellt. Die Schau­spie­ler Annett Renn­eberg und Flo­ri­an Lukas las­sen die Zustände, aber auch die krea­ti­ve Lust der Künstler und den Mut der Bürger wie­der leben­dig wer­den. Und wenn Jazz-Per­cus­sion-Legen­de Günter Baby Som­mer dazu impro­vi­siert, ist die span­nungs­rei­che Atmo­sphä­re die­ser Zeit hörbar.

Flo­ri­an Lukas hat­te sei­nen gro­ßen Durch­bruch im Erfolgs­film Good Bye, Lenin!. Für sei­ne Rol­le erhielt er 2003 u.a. den Deut­schen Film­preis. Von 2010 bis 2018 übernahm er eine Haupt­rol­le in der Fern­seh­se­rie Weis­sen­see. Zuletzt erhielt er 2017 den Deut- scher Fern­seh­kri­mi­preis als bes­ter Dar­stel­ler für Die Ermitt­ler – Nur für den Dienst­ge­brauch.

Annett Renn­eberg wur­de in Rudol­stadt gebo­ren und wuchs in Ost-Ber­lin auf. Mit 13 Jah­ren spiel­te sie ihre ers­te Haupt­rol­le in einem Fern­seh­film. Es folg­ten über 80 Fil­me, wei­te­re Rol­len für Fern­se­hen und Kino. Die populärsten Rol­len sind die der Signo­ri­na Elet­tra in den Ver­fil­mun­gen der Don­na Leon Roma­ne Com­mis­sa­rio Bru­net­ti und die Rol­le der Dr. Maria Weber in der Er- folgs­se­rie In aller Freund­schaft. Die Schau­spie­le­rin arbei­te­te vie­le Jah­re mit Regis­seur Peter Zadek zusam­men. Im Jahr 2016 spiel­te sie im Rah­men der Salz­bur­ger Fest­spie­le die Rol­le der Königin der Nacht in der Neu­in­sze­nie­rung des Tho­mas Bern­hard Stückes Der Igno­rant und der Wahn­sin­ni­ge.

Günter Baby Som­mer ist einer der bedeu­tends­ten Schlag­zeu- ger und Per­kus­sio­nis­ten des zeitgenössischen europäischen Jazz. Er arbei­te­te nicht nur mit dem Orga­nis­ten Hans-Günther Wau­er, son­dern auch mit Nobelpreisträger Günter Grass, Chris­ta Wolf und Chris­toph Hein zusam­men. Mitt­ler­wei­le umfasst sei­ne Dis­ko­gra­fie über 100 Schall­plat­ten und CDs.

Kat­ja Lange-Müller stu­dier­te am Lite­ra­tur­in­sti­tut Johan­nes R. Becher in Leip­zig. 1984 reis­te sie aus der DDR nach West-Ber­lin aus. Für ihre Bücher erhielt sie zahl­rei­che Aus­zeich­nun­gen, u. a. den Günter-Grass- Preis 2017. Zuletzt erschien ihr Roman Drehtür. Sie lebt bis heu­te in Ber­lin und auch in der Schweiz.


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