Der deutschsprachige Schriftsteller Michael Ende nahm sich etwa sieben Jahre Zeit um die Geschichte des kleinen Mädchens, das gegen die Zeitdiebe kämpft, zu Papier zu bringen. Er lebte viele Jahre in Deutschland, wo er den
Jugendliteraturpreis für die Geschichte von „Jim Knopf“ gewann und bereits mit der Arbeit an Momo begann. Doch der Zeitgeist stand gegen ihn und man nahm ihn als Schriftsteller nicht ernst. Deshalb zog es ihn und seine
Frau nach Italien, wo man Phantasie und Zauber noch schätzte. Dort konnte er endlich aufatmen und der Geschichte des kleinen Mädchens und der grauen Herren zuhören.
So kam es, dass sich seine neue italienische Heimat immer wieder in die Geschichte schlich und Momo zu einer kleinen Liebeserklärung an seine neue Heimat wurde, in der er seine Zeit dieser Geschichte schenken konnte.
Momos Geschichte:
Die Geschichte der kleinen Momo erschien erstmals am 1. September 1973 im Thienemann Verlag und erzählt wie Momo gegen die Zeitdiebe kämpft. Sie lebt allein im verlassenen Amphitheater und besitzt nur, was sie am Leib trägt und das, was ihr die Bewohner der Stadt bringen. Die Stadtbewohner mögen die kleine Momo und ihre einzigartige Gabe, das Zuhören, denn das kann Momo, wie keine zweite. Die Stadtbewohner besuchen das kleine Mädchen
regelmäßig und die Stadtkinder kommen, um mit ihr zu spielen. Doch eines Tages bemerkt Momo, dass ihre Freunde sie gar nicht mehr besuchen, deshalb macht sie sich auf den Weg, um nach ihnen zu sehen. Allein in der
großen Stadt trifft sie auf die grauen Herren, die ihren Freunden die Zeit stehlen. Als einziger Mensch, der sich nicht in den Bann der Herren ziehen lässt, tritt Momo den Kampf gegen sie an, um den Menschen ihre Zeit zurückzubringen.
Die Musik
Begleitet wird die Inszenierung von Musik des Impressionismus und der Romantik, von Claude Debussy und Edvard Grieg. Der Norweger Edvard Grieg gilt bis heute als bekanntester Komponist und Musiker der skandinavischen
Länder. Er wurde bekannt dadurch, dass er die Volksmusik seiner Heimat mit dem Stil der Spätromantik vermischte. Damit schaffte er eine einzigartige Art der Romantik und beeinflusste auch später noch andere Künstler, unter
anderem Claude Debussy. Debussy war Komponist und seine Werke gelten als Bindeglied zwischen Romantik und Moderne. Er passte mit seinen Vorstellungen nicht ganz in die Welt der deutschen Romantik, lehnte sowohl die
akademischen Formen, wie auch die Vorstellung mit der Musik einen bestimmten Inhalt erzählen zu müssen, ab. Stattdessen orientierte sich Debussy an Erscheinungen der Natur, etwa dem Eindruck vorüberziehender Wolken oder
dem Spiel der Wellen im Meer. Er fand daran Gefallen das Ungreifbare in seiner Musik zu spiegeln. Seiner Ansicht nach sei die Musik für das Unaussprechliche gemacht.