Lesung mit Fotos aus „Der Baron, die Juden und die Nazis – Reise in eine Familiengeschichte“
Der Freitagssalon im März präsentiert diesmal Jutta Ditfurth an gleich zwei Salonorten. Die Soziologin, politische Aktivistin und Journalistin liest am 20. März, um 19.00 Uhr, im Schmalkalder Rathaussaal sowie am 21. März, um 19.30 Uhr, in der Suhler Volkshochschule aus ihrem Buch „Der Baron, die Juden und die Nazis – Reise in eine Familiengeschichte“. Dazu zeigt die Autorin Fotos von der Fahrt in die Vergangenheit der eigenen Familie.
Nach dem Mauerfall reist Jutta Ditfurth in die DDR und sieht sich mit den Widersprüchen ihrer „adligen“ Herkunft konfrontiert. „Nur
einen
einzigen
Verwandten
unter
Hunderten
fand
ich,
der
Juden
und
Sozialdemokraten nicht
verabscheut
hatte“, beschreibt die Journalistin die Recherchearbeiten. Juden galten in adligen Kreisen des 19. Und 20 Jahrhunderts als „Fremdrassige“, welche die adlige „Blutreinheit“ bedrohten. Die Juden trugen vermeintlich Schuld an Revolutionen, an Kriegsniederlagen, am Sturz der Monarchie und an der Errichtung der Weimarer Republik. Wann und warum, fragt die Autorin, hat sich der Adel dem antisemitischen Lager angeschlossen? Sie folgt den Spuren ihres schillernden Urgroßonkels Börries Freiherr von Münchhausen, einem Balladendichter, der ein Freund der Juden zu sein schien – doch dann findet sie einen Brief … Sein engster Freund war um 1900 der jüdische Künstler Ephraim Moses Lilien – bis Münchhausen zum glühenden Antisemiten wurde.
Die Autorin:
Jutta Ditfurth wurde 1951 in Würzburg geboren. Sie studierte und arbeitete
u. a. als Forscherin und Reporterin in den USA, Großbritannien und der Sowjetunion. Als politische Aktivistin begann sie in den 1970er Jahren in der Frauenbewegung und in der Anti-AKW-Bewegung. 1980 gründete sie die Grünen mit, von 1984-1988 war sie Bundesvorsitzende der Grünen, trat 1991 aus der Partei aus und gründete im selben Jahr die Ökologische Linke mit. Von 1989-1995 war sie Mitglied im Bundesvorstand der Deutschen Journalisten Union. Ditfurth verfasste 15 Bücher, darunter die Bestseller Feuer in die Herzen. Gegen die Entwertung des Menschen (1997), Ulrike Meinhof. Die Biografie (2007) und Krieg, Atom, Armut. Was sie reden, was sie tun: Die Grünen (2011). Weitere Informationen unter www.jutta-ditfurth.de
In Kooperation mit der Volkshochschule Suhl, der Heinrich Heine-Bibliothek Schmalkalden und MdL Ina Leukefeld.