Freitagssalon trifft auf „Super Nanny“

Katharina Saalfrank liest aus ihrem Buch „Du bist o.k., so wie du bist. Das Ende der Erziehung“                                                          

Suhl: Mit der aus dem TV bekannten Diplom-Pädagogin und Musiktherapeutin Katharina Saalfrank geht der allseits bekannte Freitagssalon in die letzte Runde und macht am 29. November 2013, um 19.30 Uhr, halt im DruckWerk Freies Wort auf dem Friedberg in Suhl. Hier wird Saalfrank aus ihrem Buch „Du bist o.k., so wie du bist. Das Ende der Erziehung“ lesen und mit den Gästen ins Gespräch kommen.  

Saalfrank_hf_3Katharina Saalfrank selbst sagt zum Ende der Erziehung: „Wenn ich vom Ende der Erziehung spreche, dann meine ich nicht, dass Kinder antiautoritär aufwachsen sollen. Wenn ich davon spreche, dass wir uns trauen können, ein neues Verhältnis, eine authentische, persönliche Beziehung zu Kindern einzugehen, meine ich nicht, dass Kinder sich grenzenlos selbst überlassen werden sollten. Im Gegenteil. Autoritäten, Führung und Orientierung sind für eine gute Entwicklung und ein inneres Wachstum von Kindern grundlegend. Mit diesem Buch möchte ich nicht nur einladen, sich auf etwas ganz Neues einzulassen, und ermutigen, einen ganz anderen Blickwinkel einzunehmen. Ich möchte auch begründen, warum ich das gesamte Modell der Erziehung für hinfällig halte. Dass es gute Gründe gibt, nicht etwa ein Erziehungsmodell gegen ein anderes auszutauschen, sondern die Idee des Erziehens insgesamt hinter sich zu lassen und sich etwas Neuartigem zuzuwenden: der Beziehung zu Kindern!”   Kinder stehen in unserer Gesellschaft so sehr im Fokus wie nie zuvor. Beständig neue Konzepte über Frühförderung, Betreuungsangebote und Bildungsreformen werden entworfen. Eltern fragen sich: Wie soll ich mein Kind richtig erziehen? Wie schaffe ich es, dass es optimal gefördert wird? Eingeschlichen hat sich in all diese Diskussionen jüngst ein befremdlicher Ton: Plötzlich ist da von kleinen Tyrannen die Rede, die uns Eltern auf der Nase rumtanzen. Ein Lob der Disziplin befeuert die Erziehungsdebatte, immer mehr Kinder werden mit Diagnosen wie ADHS zu Kinder- und Jugendpsychiatern geschickt. Katharina Saalfrank wendet sich gegen einen solchen problematisierenden Umgang mit Kindern. Sie beschreibt die Notwendigkeit eines grundsätzlichen Paradigmenwechsels: Kinder brauchen keine Erziehung, ist ihre Überzeugung, die sie aus ihrer Arbeit mit Familien, aber auch aus Erkenntnissen der Hirnforschung und Entwicklungspsychologie gewinnt. Was Kinder stattdessen brauchen, um gesund aufwachsen zu können und gut zu lernen, ist eine stabile und konstruktive Beziehung. Wer das Buch von Katharina Saalfrank gelesen hat, wird einen neuen Schlüssel für ein bereicherndes und lebendiges Familienleben finden, in dem sich die Potentiale von Kindern und Eltern frei entwickeln und alle aneinander wachsen können.