Abschiedsbriefe Gefängnis Tegel / Briefwechsel (September 1944-Januar 1945) zwischen Helmuth James und Freya von Moltke.
Berlin Tegel, im Herbst 1944: Der 37 Jahre alte Jurist und Widerständler Helmuth James von Moltke wartet auf seinen Prozess vor dem Volksgerichtshof – und auf seine Hinrichtung. Während sowjetische Truppen auf seine Heimat Kreisau in Schlesien vorrücken und Weggefährten gehenkt werden, wechselt er täglich Briefe mit seiner Frau Freya: Es geht um ihre Liebe und die Lage in Kreisau, die Situation im Gefängnis und die Vorbereitung auf den Tod, aber auch um den Widerstand, um den Glauben, und um Wege zur Rettung. „Ich habe keine Furcht vor dem Tod, und ich habe animalische Angst vor dem Sterben“, schreibt Helmuth James. „Ich werde alt und anders werden, deshalb muss ich Dich in mir tragen und mit Dir leben“, antwortet Freya. Und im Jahr 1992 schreibt sie: „Wir Menschen sind keine Eintagsfliegen, sondern kommen woher und gehen wohin. Und da, wo wir hingehen, habe ich das Gefühl, ist mein Mann noch wichtig. Und es nicht nur mein Mann, den ich in die Zukunft bringen will, sondern auch mich. Das ganze Leben, wie es war. Darum ist die Geschichte so wichtig.“
Die Korrespondenz zwischen dem zu Tode verurteilten Helmuth James von Moltke und seiner Frau Freya umfasst 172 Briefe, die innerhalb von knapp 5 Monaten unter Lebensgefahr vom Gefängnispfarrer Harald Poelchau zwischen den Eheleuten hin- und hertransportiert wurden. Der Inhalt der Briefe gibt Zeugnis über eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte, ist aber gleichzeitig eine der berührendsten Liebesgeschichten der Weltliteratur.
Die beiden bekannten Schauspieler Annett Renneberg und Bernhard Bettermann lassen diesen besonderen und hoch aktuellen Briefwechsel lebendig werden.
„(…) einer der kostbarsten Schätze der deutschen Briefliteratur. Näher am Tod kann man nicht sein. Und nicht näher an der Liebe.“ Die Welt
Gefördert von der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen und der Wartburg-Sparkasse im Rahmen der Reihe „Hör mal im Denkmal“.